Beim Audit „Vielfalt gestalten“ sollen Diversitätsstrategien entwickelt werden
Das Audit „Vielfalt gestalten“ will Hochschulen dabei helfen, Diversitätsstrategien zu entwickeln und umzusetzen.
Noch immer orientieren sich viele Hochschulen an einem „Normalstudenten“ – einem Abiturienten deutscher Herkunft, der unmittelbar nach dem Schulabschluss ein Vollzeitstudium aufnimmt und dieses als seinen Lebensmittelpunkt betrachtet. Dabei sind Abweichungen von dieser vermeintlichen Norm immer weniger die Ausnahme als vielmehr die Regel. Um die Chancengerechtigkeit in der Hochschulbildung zu erhöhen und zu erreichen, dass Hochschulzugang und Studienerfolg nicht von der kulturellen oder sozialen Herkunft der Studierenden, ihrem Bildungs- und Erfahrungshintergrund oder ihren Lebensumständen abhängen, sondern von ihrer individuellen Leistungsbereitschaft und -fähigkeit, müssen Hochschulen der Diversität ihrer Studierenden bei der Gestaltung von Lehre und Studium, Beratung und Betreuung Rechnung tragen.
„Vielfalt gestalten“ begleitet und berät die Hochschulen dabei, Strukturen, Angebote, Instrumente und Maßnahmen für diverse Studierendengruppen zu konzipieren, diese Gruppen in den Hochschulalltag zu inkludieren und zum Studienerfolg zu führen. Das Audit verschränkt Elemente der Organisationsentwicklung mit kollegialer Beratung und externer Begleitung. Moderierte Reflexionen und Gespräche mit allen Beteiligten und potenziellen Anspruchsgruppen (Hochschulleitung, Studierende, Beschäftigte) begleiten und fördern den Prozess innerhalb der Hochschule.
Der interne Auditierungsprozess
Der interne Auditierungsprozess dient der Entwicklung und Implementierung einer hochschulspezifischen Diversity-Strategie. Diese sollte die folgenden Handlungsfelder des Hochschulmanagements berücksichtigen:
- Strategie und Struktur
- Studium und Lehre
- Service und Beratung
- Interne Kommunikation und Partizipation
- Externe Kommunikation
- Personalmanagement
- IT und Liegenschaften
Die beiden erstgenannten Handlungsfelder „Strategie und Struktur“ und „Studium und Lehre“ sind für das Diversity-Audit von zentraler Bedeutung und deshalb für die Strategieentwicklung obligatorisch.
Der interne Auditierungsprozess besteht aus fünf hochschulinternen Workshops, die von externen, unabhängigen und fachlich ausgewiesenen Auditoren moderiert und begleitet werden. Die Hochschulen, die sich am Audit beteiligen, können zu Beginn des Verfahrens ihre jeweilige Wunsch-Auditorin auswählen.
weitere Informationen: https://www.stifterverband.org/diversity-audit