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Die RWTH Aachen University ermöglicht besonders begabten Schülerinnen und Schülern, die normalerweise nach den in Deutschland geltenden Regeln ein Studienkolleg besuchen oder zwei Semester in ihrer Heimat studieren müssten, den direkten Einstieg ins Bachelorstudium in den Fächern Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen Fachrichtung Maschinenbau. Voraussetzung für den direkten Studienbeginn ist die Aufnahme in das besondere Betreuungsprogramm „Fast-Track-Bachelor-Admission“.

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Um in Deutschland studieren zu können, müssen internationale BewerberInnen aus Drittländern entweder zunächst ein Jahr in der Heimat studiert oder aber in Deutschland ein Studienkolleg besucht haben. Das Fast-Track Bachelor Admission-Programm (FTBA) ermöglicht hochbegabten Schülerinnen und Schülern aus den betroffenen Ländern den direkten Einstieg in das Bachelorstudium an der RWTH direkt nach dem Schulabschluss. Dies wird dadurch möglich, dass die Teilnehmer durch das FTBA-Programm eine spezielle Förderung zum Studieneinstieg erhalten.
Um am Programm teilnehmen zu können, müssen Bewerber überdurchschnittliche Schulzeugnisse vorweisen können, insbesondere in Mathematik, Physik und Chemie und über gute Deutschkenntnisse verfügen.
Auswahlverfahren:
Interessenten werden Anhand ihrer Bewerbungsunterlagen vorausgewählt und nehmen am TestAS (Kerntest und das Fachmodul „Ingenieurwissenschaften“ auf Deutsch) in ihrem Heimatland teil. Durch ein persönliches Interview werden die Deutschkenntnisse geprüft und die Eignung festgestellt.
Betreuungsprogramm:
Das Betreuuungsprogramm bereitet die TeilnehmerInnen fachlich, sprachlich und kulturell auf das Studium an der RWTH vor. Es beinhaltet folgende Elemente:
– Enge Betreuung durch die Koordinatorin des Fast-Track-Bachelor-Admission-Programms vor der Ankunft und im gesamten ersten Semester
– Zweiwöchiger Intensivkurs Deutsch für MINT-Fächer – Semesterbegleitender Deutschkurs
– Vorkurs Mathematik
– Teilnahme am BeBuddy-Programm
– Interkulturelle Vorbereitung
– Betreuungsangbote des Welcome-Week der RWTH Aachen für internationale Studierende
– Wöchentliches Fachtutorium Maschinenbau im gesamten ersten Semester
– Unterbringung in einem Studierendenwohnheim (die Miete muss von den Teilnehmern selbst übernommen werden)
Erfolgsfaktoren
Das Programm hat im Wintersemester 2014/15 mit 6 Teilnehmenden gestartet. Die Teilnehmendenzahl steigt von Jahr zu Jahr. Im Wintersemester 2018/19 werden ca. 30 Studierende im Rahmen des Programms ihr Studium an der RWTH beginnen. Die Teilnehmenden des FTBA-Programms gehören zu den besten ihrer Kohorte. Nach einem Semester intensiver Betreuung durch die Projektkoordinatorin studieren sie ab dem zweiten Semester selbständig, ihre Noten werden jedoch von der Projektkoordinatorin regelmäßig geprüft, um vorzeitig beim Auftreten von Schwierigkeiten zu reagieren und durch persönliche Beratung nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.
Risikofaktoren:
Die Teilnehmenden sind bei der Ankunft sehr jung und teilweise noch nicht volljährig, daher ist es wichtig, sie auf dem Weg in die Selbständigkeit zu begleiten.
Übertragbarkeit:
Das Programm ist begrenzt übertragbar auf andere Hochschulen. Die Begrenzung erklärt sich daher, dass die Voraussetzung für FTBA im Hochschulgesetz NRW begründet ist. Hier wurde den Hochschule NRWs die Möglichkeit gegeben, begabte Schülerinnen und Schüler aus Drittstaaten direkt zum Studium zuzulassen, wenn ein entsprechendes Auswahlverfahren und eine geeignete Betreuung stattfinden.
50.000 € Sachmittel
Förderung:
Die Personalkosten für die Koordinierungsstelle werden vollständig von der Universität getragen.
Hinzukommen 50.0000 Sachmittel, die 2017-2018 durch die Programmförderung "Studienstart MINTernational" des „Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft“, „Daimler-Fonds“ und der „Daimler und Benz Stiftung“ finanziert werden. Die Sachmittel werden wie folgt verwendet:
Marketing/Rekrutierung/Auswahl: 5.000 €
• Informationsmaterial zum Programm
• Rekrutierungsveranstaltungen im Ausland
• Auswahlgespräche mit Bewerbern im Ausland
Betreuungsprogramm:
• Zwei MINT-Fachsprachkurse (2 wöchiger Intensivfachsprachkurs) 6.000,-
• Zwei MINT-Fachsprachkurse (Fortsetzung im 1. Semester) 3.000,-
• Zwei Trainings „Interkulturelle Kommunikation“ 1.000,-
• Zwei Trainings „Organisations- und Zeitmanagement“ 1.000,-
• Tutoren für das Fachtutorium 32.000,-
Vernetzungstreffen: 2.000,-
• Einmalige Welcome-Veranstaltung
• Regelmäßige „Get-together“-Veranstaltungen
• Einmalige Veranstaltung zum Übergang ins zweite Semester
Das Programm hat im Wintersemester 2014/15 durch die Mittel des Ministeriums gestartet und wurde bis Ende 2017 aus diesen Mitteln finanziert. Im Jahr 2017-2018 wurden uns Mittel des Stifterverbands für das Betreuungsprogramm zur Verfügung gestellt. Ab 2018 wird eine Betreuungspauschale von 3500€/Person erhoben, um das Programm zu verstetigen.

© Martin Braun, RWTH Aachen
»The FTBA program is a great opportunity to study in a challenging and ambitious environment and expand your horizon beyond your national borders. Applying for this program was definitely one of the best decisions that I have made in my life so far.«
Anton Shavin