Innerhalb des Projektes lernen Schülerinnen spielerisch das Programmieren – vom Steuern des Kugelroboters Sphero bis hin zur Programmierung von Apps. In anschaulichen und einfach nachzuvollziehenden Programmier-Projekten erstellen sie ihre eigenen Computerprogramme. Das Kursangebot umfasst Schnupperkurse mit dem Kugel-Roboter Sphero, umfassendere Kurse zur Java-Programmierung sowie Kurse zur App-Programmierung mit Android Studio oder zum Web Design. Firmenexkursionen zu Firmen mit IT-Bezug und Hackathons an einzelnen Samstagen oder in den Ferien runden das Programm ab. Zusätzlich geben Besuche der Labore der Hochschule Esslingen Einblicke in aktuellen Forschungsaktivitäten. Die Kurse werden sowohl für Mädchen an den Kooperationsschulen aus Esslingen und Plochingen angeboten, als auch offen beworben. Lehrerinnen und Lehrer der Kooperationsschulen sind vielfach mit in den Kursen dabei. Neben den Kursen, die zusammen mit den Kooperationsschulen unter der Woche an aufeinanderfolgenden Freitag- oder Mittwochnachmittagen angeboten werden, finden auch Ferienkurse statt, z.B. in den Faschings-, Pfingst- und Herbstferien. So können Mädchen aus allen Schulen der Kreise Esslingen, Göppingen und Stuttgart an den Kursen teilnehmen.
Im Rahmen des Modellprojekts Girls‘ Digital Camps an der Hochschule Esslingen werden spezielle Kurse für Schülerinnen von Klasse 6 bis 10 zu unterschiedlichen Themen rund um digitale Anwendungen, Informatik und Programmieren an der Hochschule Esslingen angeboten. Die Kurse werden von Studentinnen der Studiengänge Softwaretechnik, Technische Informatik und Wirtschaftsinformatik gehalten. Die Studentinnen fungieren als Vorbilder und geben Einblick in ihre Studiengänge. Zudem soll mit dem noch weit verbreiteten typischen Stereotyp des männlichen und unkommunikativen Programmierers aufgeräumt werden. In den Kursen wird viel Wert daraufgelegt, zu zeigen, dass Programmieren, und generell die IT-Branche, sehr kommunikative Tätigkeiten bietet. Ziel des Projektes ist es, den Frauenanteil in den informationstechnischen Berufsfeldern nachhaltig zu erhöhen und die interessanten und kreativen Aspekte des Programmierens zu zeigen.
Insgesamt haben schon mehr als 200 Schülerinnen an den Kursen teilgenommen. Viele Mädchen kommen zu mehreren aufeinanderfolgenden Kursen. Einige Mädchen nutzen die Kurse als Vorbereitung, um später in der Schule das Fach Informatik zu belegen. Bisher kommt die Mehrzahl der Teilnehmerinnen aus verschiedenen Gymnasien der Umgebung, mit dem Angebot sollen aber auch Schülerinnen aus anderen Schulen angesprochen und zur Teilnahme aufgefordert werden.
Förderung:
Das Projekt Girls‘ Digital Camps wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg gefördert.
Zum anderen fließen eigene Mittel der Hochschule Esslingen in die Durchführung des Projektes. Die zugehörige Hardware wird von der IT-Stiftung der IT-Designers Gruppe in Esslingen finanziert.
Die Hochschule Esslingen möchte das Projekt in der bestehenden Form weiterführen und ausbauen. Gute Kontakte in die Kooperationsschulen sichern die Weiterführung. Das Kontaktnetzwerk soll noch weiter ausgebaut werden. Die Hochschule Esslingen möchte nach Auslaufen der bestehenden Förderung private und öffentliche Geldgeber motivieren, sich im Projekt zu engagieren.
„Zu meiner Schulzeit gab es an meiner Schule nur eine Informatik-AG in der Oberstufe, die ich aufgrund mangelnder Programmier-Vorkenntnisse nicht besuchen durfte. Deshalb finde ich es toll und unterstütze das gerne, dass Schülerinnen die Möglichkeit geboten wird, sich in einem anderen Umfeld spielerisch dem Programmieren zu nähern, unabhängig davon, wie ausgeprägt die Vorkenntnisse sind.“ Kirstin Findeis, Tutorin der Girls’ Digital Camps an der Hochschule Esslingen
„Die regelmäßig stattfindenden Girls‘ Digital Camps sind sehr zu begrüßen! Die Mädchen und jungen Frauen können sich aktiv und ‚hands on‘ an vielen Beispielen und Experimenten angeleitet durch Expertinnen einen guten Eindruck davon verschaffen, um was es bei Informationstechnologie und Digitalisierung geht. Die Teilnehmerinnen haben jede Menge Spaß und gestalten mit Freude und Begeisterung die unterschiedlichen Experimente mit interessanten Ergebnissen, wie zum Beispiel einer selbst programmierte App oder einem Kugelroboter. Dies sind beste Voraussetzungen dafür, Selbstvertrauen zu entwickeln und Informationstechnologie und Digitalisierung als zukünftiges Studien- und Berufsfeld anzustreben. Bei einer Informationsveranstaltung konnten die Teilnehmerinnen darüber hinaus Einblicke in Berufsfelder der IT-Branche gewinnen: Frauen stellten ihre Tätigkeiten als Softwareentwicklerin, Informatikingenieurin und ebenso in leitenden Positionen der IT-Branche vor. Die vorgestellten Aufgaben waren extrem vielfältig und abwechslungsreich und zeigten den großen Gestaltungsspielraum dieser Berufe.“ Christiane Höger-Riedel, Mutter einer Teilnehmerin der Girls‘ Digital Camps
„Ich finde die Veranstaltungen sehr gut, die ich bis jetzt besucht habe, da man sehr viel dabei lernt und es interessante Themen sind.“ Marie Eisele, teilnehmende Schülerin am Girls‘ Digital Camp der Hochschule Esslingen
„Es macht sehr viel Spaß und man lernt viel. Außerdem sind alle sehr nett. IT macht Spaß.“ Ioanna Petiki, teilnehmende Schülerin am Girls‘ Digital Camp der Hochschule Esslingen
Einblick in die Girl´s Digital Camps: