Bei der Entwicklung und Umsetzung der Hochschulstrategie wird als strategisches Management-Instrument die so genannte Academic Scorecard (ASC) eingesetzt, eine von der FH Münster für Bildungseinrichtungen angepasste Variante der Balanced Scorecard mit den drei Perspektiven Bildung, Forschung und Ressourcen. Zur besseren Konkretisierung und Operationalisierung der Internationalisierungsstrategie der Hochschule wurde eine „Unter-ASC“ Internationalisierungsstrategie formuliert mit den Perspektiven: „Internationalisation@home“, „Studierendenmobilität“ und „Wissenschaftlermobilität und Business Development“.
Zur besseren Abstimmung der einzelnen Pläne und Entwicklungsziele der Fachbereiche mit der Hochschulstrategie des Präsidiums hat sich die FH Münster nach intensiven Beratungen mit dem Präsidium, den Dekaninnen und Dekanen, den Qualitätsmanagement-Beauftragten (QM-Beauftragte) aller Fachbereiche sowie dem QM-Team und Beschäftigten der Serviceeinrichtungen für das Instrument der ASC mit den drei Perspektiven Bildung, Forschung und Ressourcen entschieden. Dabei konzentriert sich die hochschulweite ASC auf die Formulierung solcher Ziele, die unmittelbar durch zentrale Maßnahmen beeinflusst werden können; wohingegen die Scorecards der Fachbereiche alle Ziele, für deren Umsetzung sich die jeweilige Einheit in den kommenden fünf Jahren einsetzen möchte, beschreiben. Durch einen sorgfältigen Abstimmungsprozess (Top-down und Bottom-up) wurde sichergestellt, dass zum einen die strategischen und konkreten Ziele im Einklang mit dem Leitbild und den Handlungsmaximen der Hochschule stehen und zum anderen die Ziele der Lehreinheiten untereinander und mit den Zielen der Hochschulleitung kompatibel sind.
Die hochschulweite ASC und die Scorecards der Fachbereiche umfassen ferner Kennzahlen, mit denen die Zielerreichung der konkreten Ziele jeweils kontinuierlich beobachtet wird (einmal jährlich fachbereichsintern und spätestens alle vier Semester im QM-Jahresgespräch zwischen der Hochschul-, der QM- und der Fachbereichsleitung).
www.fh-muenster.de/hochschule/organisation/praesidium/hochschulentwicklungsplan.php
Erforderlich für eine solche Maßnahme sind ein in der Hochschule etabliertes QM-System und eine von allen Hochschulmitgliedern gelebte Qualitätskultur. Bei der Einführung sollte hinreichend Vorlaufzeit eingeplant werden. An der FH Münster wurde der gesamte Einführungsprozess transparent gestaltet und an der Entscheidung für das Instrument und der Gestaltung der Details alle Dekane und QM-Beauftragten beteiligt.
Die ASC sollte vor allem als Steuerungsinstrument und nicht als (zentrales) Kontrollinstrument verstanden werden. An der FH Münster hat man sich dazu entscheiden, die Kennzahlen nur fachbereichsintern bekannt zu geben und nicht der Hochschulleitung zur Verfügung zu stellen. Auch werden wichtige strategische Ziele in die ASC aufgenommen, selbst wenn es keine oder nur mit großem Aufwand zu erhebende Kennzahlen gibt.
Förderung: Die Laufzeit der ASCs an der FH Münster entspricht der Laufzeit des Hochschulentwicklungsplans und beträgt somit fünf Jahre.
Personalmittel:
Bei der Einführung des neuen Instrumentes der ASC war eine Mitarbeiterin des QM-Teams ausschließlich für die ASC und die Beratung der Fachbereiche hierzu zuständig.
Im Idealfall verbindet der Fachbereich die Entwicklung (und spätere Überprüfung) der ASC mit einem Strategieworkshop, bei dem alle ProfessorInnen, MitarbeiterInnen und im Fachbereich engagierte Studierende eingebunden werden.
Die ASC wurde erstmalig am Fachbereich Wirtschaft der FH Münster im Jahr 2006 eingesetzt. Im Herbst 2008 entschied sich die Hochschule für ihre strategische Planung hochschulweit die ASC einzuführen. Konkretisiert wurde dies im Zuge der Erstellung des Hochschulentwicklungsplans 2011-2015. Die hochschulweite Nutzung des strategischen Instruments der ASC erfolgt nun beim Hochschulentwicklungsplan 2016-2020 zum zweiten Mal.