Studierende des Lehr- und Innovationslabors „M-Lab Global“ entwickeln innovative Apps in kleinen, internationalen Teams. Diese Entwicklung wird unter realen Bedingungen und engen Projektterminen für Kunden aus Industrie, Gesellschaft und öffentlichem Sektor durchgeführt. Sie erfahren die neuesten Technologien und Entwicklungswerkzeuge und lernen die Theorie und Methoden des Software Engineering und des Projektmanagements. Sie erhalten auch wertvolle Erfahrungen mit Teamarbeit und Kommunikation mit den „Kunden“.
M-Lab besteht aus zwei Teilen: einem praktischen Teil und einem theoretischen Teil. Im praktischen Teil arbeiten die Teams an einem Softwareprojekt und durchlaufen alle Phasen der Softwareentwicklung, einschließlich Problemdefinition, Anforderungserfassung, Analyse, Design, Implementierung, Integration, Test, Softwarebereitstellung und Präsentation. Ein Unternehmen, ein Verband oder eine Behörde wird die Ziele des Projekts entwickeln. Die Studenten haben die Möglichkeit, in weltweit verteilten Teams mit Studenten anderer Partneruniversitäten zusammenzuarbeiten. Im theoretischen Teil wird jede Projektphase des Softwarelebenszyklus diskutiert und reflektiert. Die Themen werden zeitlich auf den erwarteten Projektfortschritt des Teams abgestimmt. Die Teams werden zu jedem Thema eine Präsentation halten (z. B. Anforderungsanalyse) welche die theoretischen Elemente (z. B. Methoden, Werkzeuge, Verfahren) darstellen soll, die am besten für das Projekt geeignet sind, und warum. Ihre Herausforderungen, aktuelle und vergangene Projektentscheidungen sowie die Alternativen, die sie in Betracht gezogen haben, werden mit den Lehrassistenten und den anderen Teams besprochen und reflektiert.
Der Erfolg eines Projektteams hängt stark von der Motivation und dem Engagement der Studierenden ab. Daher füllen die Studenten bei der Anmeldung für den Kurs ein Formular zur Selbsteinschätzung aus, z. B. über ihr vorheriges Wissen in der App-Entwicklung oder ihre Kommunikationsfähigkeiten. Diese Informationen werden während der Teamzusammensetzung verwendet, um gleiche Teams zu erstellen.
Um Studenten ohne Vorkenntnisse in der App-Entwicklung zu unterstützen, werden außerdem während des Kurses Tutorien und Workshops angeboten. Vor Beginn des Kurses wird ein Tutorial zur Android / iOS Entwicklung gegeben. In diesem Tutorial entwickeln die Schüler in Zweierteams eine kleine App. Das Tutorial wird von mehreren Ph.D. Studenten beobachtet, welche die Gesamtentwicklung in kleinen Aufgaben strukturieren und die Fragen der Schüler beantworten oder Hinweise dazu geben, wie sie bestimmte Aufgaben lösen können. Später wird im Rahmen des Projekts ein Workshop für Produktdesign und Systemdesign durchgeführt. Im Produktdesign-Workshop präsentieren und diskutieren die Studierenden ihre Projektideen. Im Systemdesign-Workshop können die Studenten ihre Implementierungen diskutieren und wertvolle Ratschläge von anderen Studenten und Supervisoren erhalten.
Auch die Überwachung der Teams ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Jedes Team wird von einem individuellen Ph.D. Studenten betreut, welcher sich einmal pro Woche mit dem Team trifft. Der Supervisor gibt Feedback, z. B. zu Präsentationen für den theoretischen Teil des Projekts, sowie zu den zu erbringenden Leistungen, führt die Schüler durch den gesamten App-Entwicklungsprozess und hilft, Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Teams zu lösen.
Die kurze Dauer des Projekts (3 Monate) ist ebenfalls eine große Herausforderung. Methoden wie Eisbrecherspiele werden angewandt, um die Schüler schnell zu verbinden. Darüber hinaus sind die Supervisoren täglich erreichbar sein, um die Fragen des Teams schnell beantworten zu können.
Förderung: Im Vergleich zu regulären Kursen ist die Betreuung und Koordination des "M-Lab Global" intensiver. Die dafür erforderlichen finanziellen Mittel werden von der Universität Hamburg, von Sponsoren wie dem Hamburger Informatik Technologie-Center (HITeC) e.V. und von den Praxispartnern bereitgestellt. Darüber hinaus werden Barpreise wie der "Unsere Hochschulen Award" der Claussen-Simon-Stiftung und der "MINTernational Award" des Stifterverbandes zur Finanzierung und Verbesserung des Projekts verliehen.
Sachmittel: Gefördert aus Mitteln der Universität sowie aus Mitteln der Claussen-Simon-Stiftung (Unsere Hochschulen Award) und des Stifterverbandes (MINTernational Award).
Um das Projekt „M-Lab Global“ nachhaltig zu gestalten, wurde eine Infrastruktur für Studierende und Betreuer geschaffen. Diese Infrastruktur unterstützt die Studenten bei der Durchführung mehrerer Aufgaben und automatisiert die Evaluierungsschritte, die Supervisoren vorher manuell durchführen mussten. Die Infrastruktur enthält z.B. ein Versionskontrollsystem zum Speichern der Projektartefakte, einen Aufgaben Tracker zum Organisieren der Projektaufgaben und zum Verfolgen ihres Fortschritts, ein Wiki zum Dokumentieren der Projektartefakte und einen kontinuierlichen Integrationsserver zum Kompilieren der App und zum automatischen Ausführen ihrer Tests. Bei jeder M-Lab-Iteration wird die Infrastruktur wiederverwendet und anschließend verbessert, indem das Feedback der teilnehmenden Schüler berücksichtigt wird.

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