Kerngedanke ist die Etablierung eines regionalen Netzwerkes, das sich für die Vernetzung von internationalen Studierenden und Unternehmen einsetzt. Die Projekt-Aktivitäten sollen internationale Studierende bei einem erfolgreichen Studienabschluss unterstützen und deren berufliche Perspektiven in der Region erhöhen. Teilnehmende Unternehmen erhalten die Chance, Personal zu entwickeln, das die Anforderungen einer globalen Wirtschaft erfüllt und demografische Engpässe langfristig abfedert. Das Ziel der entwickelten Maßnahmen soll zudem sein, die Unternehmen zu sensibilisieren, internationale Fachkräfte als Potential für einen zukunftsstarken und innovativen Arbeitsmarkt zu identifizieren, zu entwickeln und zu sichern.

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„MiMSaxony“ schafft ein Netzwerk aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung zur Integration internationaler Studierender der TU Bergakademie Freiberg und der Hochschule Mittweida in den mittelsächsischen Arbeitsmarkt. Das Projekt zielt zum einen auf die Unterstützung des erfolgreichen Studienabschlusses internationaler Studierender der beiden Partnerhochschulen ab. Zum anderen soll internationalen Studierenden und AbsolventInnen der Karrierestart in Mittelsachsen erleichtert werden. Unternehmen einer Region mit bisher nur 1,6 Prozent Ausländeranteil sollen für das Potenzial hoch qualifizierter internationaler Fachkräfte sensibilisiert werden und bei deren Gewinnung Unterstützung erhalten, was zur wirtschaftlichen Stabilität der Region beiträgt. Die Region zeichnet sich durch eine sehr kleinteilige Betriebsstruktur (über 70 % Kleinstbetriebe bis 9 Mitarbeitende) aus.
Folgende Maßnahmen sind geplant beziehungsweise in der Umsetzung:
- speziell konzipierte fachsprachliche Deutschsprachkurse zum Berufseinstieg
(in drei Niveaustufen, vor allem: B1/B2-Level) - Patenprogramm mit regionalen Industriepartnern
- Workshops mit Unternehmen zur interkulturellen Kompetenz
- Messerundgang für internationale Studierende auf der Karrieremesse ORTE (jährlich über 100 teilnehmende Unternehmen, in Freiberg stattfindend) inklusive vorbereitender individueller Workshops für die internationalen Studierenden
- Praxistage mit regionalen Industriepartnern (u.a. mit Unternehmensbesichtigungen, Kurzzeitpraktika und Bewerbungstrainings) und Behörden-Guide
- strategischer Netzwerkaufbau mit den Partnern zur Entwicklung eines regionalen Übergangsmanagements für internationale Studierende mit regelmäßigen Netzwerktreffen
- Evaluation

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Der Erfolg hängt einerseits von der Teilnahmebereitschaft und der Kooperation der Unternehmen ab. Andererseits ist grundlegend von Bedeutung, wie aufnahmefähig der regionale Arbeitsmarkt für internationale HochschulabsolventInnen ist. Es fehlt an aussagekräftigen Kennzahlen und Studien. Wesentlicher Erfolgsfaktoren auf Seiten der Zielgruppe internationaler Studierender sind der Bleibewille und die sprachliche Kompetenz; aber auch die Perspektiven, die sie auf dem Arbeitsmarkt erwarten. Mit welcher Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit die internationalen Studierenden die Maßnahmen nutzen, beeinflusst wie viele Studierende tatsächlich an den karriereunterstützenden Maßnahmen teilnehmen können. Ganzheitlich betrachtet, beeinflussen auch geo-/politische und gesellschaftliche Entwicklungen, den Projekterfolg. Risikofaktoren im Netzwerk sind wechselnde AnsprechpartnerInnen bei teilnehmenden Partnern und die Bereitschaft zum Erfahrungsaustausch innerhalb des Netzwerkes. Das Erkennen von Synergiepotential seitens der im Netzwerk agierenden Personen trägt zu einem gelingenden Netzwerk wesentlich bei. Das Projekt generiert ein wesentlich tieferes Verständnis der Besonderheiten einer kleinteiligen Wirtschaftsstruktur bezüglich der Aufnahmefähigkeit von internationalen AbsolventInnen. Innovative Wege der Unternehmensansprache werden im Projektverlauf entwickelt und erprobt, die auch auf andere Regionen übertragbar sind.
ca. 120.000 €
Förderung: "MiMSaxony – Make it in Mittelsachsen" ist Teil der Initiative „Study & Work“ und wird gefördert von der Beauftragten für die neuen Bundesländer des BMWi und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.
Personalmittel: eine Vollzeitstelle
Die Etablierung des Netzwerkes dient der nachhaltigen Konsolidierung und Fortführung des Projektes.