Die Initiative MINT-Girls Regensburg will Mädchen und jungen Frauen die faszinierende Welt von Naturwissenschaft und Technik näherbringen und auf Studiengänge im natur- und ingenieurswissenschaftlichen Bereich neugierig machen. Die Teilnehmerinnen haben durch die gleichgeschlechtliche Zielgruppe einen „geschützten Rahmen“, der es ihnen erleichtert, sich im MINT-Bereich zu erproben. Die Zielgruppe sind Schülerinnen ab der neunten Jahrgangsstufe aus Gymnasium, FOS und BOS. Eine „Nebenwirkung“ der Zielsetzung ist natürlich auch eine Erhöhung der weiblichen Studienanfänger im MINT-Bereich sowie die Reduktion der Abbrecherquote in den technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen.
MINT-Girls ist eine Initiative der Universität Regensburg und der OTH Regensburg. Die Projekte finden jährlich zu einem bestimmten Thema statt, das als Roter Faden durch die Veranstaltungen führt. Aus den Blickwinkeln Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik wird an diesem Thema in Form von Workshops, Vorlesungen und Experimenten gearbeitet. Im letzten Drittel des Projektes bekommen die Teilnehmerinnen dann eine eigene Aufgabenstellung, die sie innerhalb einer Woche lösen müssen.
Zusätzlich zu den rein fachlichen Veranstaltungen sind die sog. Soft-Skills von hoher Bedeutung: Team-Work, wissenschaftlicher Vortrag, Poster etc.
Die Teilnehmerinnen präsentieren die Ergebnisse ihrer Arbeiten vor einem großen Publikum, die komplette Abschlussveranstaltung wird von den Teilnehmerinnen gestaltet und moderiert.
Der Erfolg ist hoch – über 80% der ehemaligen Teilnehmerinnen studieren heute ein MINT-Fach.
Der Fortschritt auch in ihrer persönlichen Entwicklung während der ca. acht Monate ist regelmäßig sehr beeindruckend.
Risiken sind nicht zu beobachten, sofern das Niveau ausreichend dynamisch angepasst wird.
Eine Übertragbarkeit ist gegeben, allerdings ist der Aufwand seitens des Veranstalters durchaus recht hoch.
Förderung: Beide Hochschulen stützen das Projekt finanziell. Es wird - insbesondere für das Material, das in den Besitz der Teilnehmerinnen übergeht, ein Eigenanteil i.H.v. derzeit € 150,- erhoben. Weiter gibt es regelmäßig eine kleine finanzielle Unterstützung seitens der Stadt Regensburg. Der personelle Aufwand wird getragen durch Mitarbeiter/innen der beiden Hochschulen sowie der Partnerunternehmen, z.B. des DLR.
Die MINT-Girls wurden 2013 gegründet und finden seither jährlich statt. Einige der ehemaligen MINT-Girls arbeiten heute als Tutorinnen und Dozentinnen mit und bieten so das beste Role-Model. Ca. 80% der bisherigen MINT-Girls studieren heute in einem Fach aus der MINT-Gruppe oder einem verwandten Bereich, z.B. Medizin.
Evaluation des Lehrstuhls für Schulpädagogik an der Universität Regensburg mit signifikant positiven Ergebnissen
2015 Gleichstellungspreis der Universität Regensburg
2017 Best Practice Beispiel in der Fachzeitschrift für Schul- und Unterrichtsentwicklung „schulmanagement“
2017 Projekt des Monats des Nationalen Pakts für Frauen in MINT-Berufen
2020 Wahl unter die 10 Best Practice Projekte der MINTchallenge „empowerMINT – Talent kennt kein Geschlecht“ des Stifterverbands der deutschen Wissenschaften e.V.