proTechnicale bietet Abiturientinnen die Chance, ihre technischen Interessen und Skills in Ruhe zu vertiefen und sich auszuprobieren. Während des elfmonatigen Programms bekommen die maximal 14 Teilnehmerinnen ein konkretes Bild davon, welcher Studiengang optimal zu ihnen passt und in welchem Beruf ihre Zukunft liegt. Sie sammeln neben praktischen Erfahrungen auch theoretisches Wissen (Erwerb von Credit Points ist möglich). Die faszinierenden Themen Luft- und Raumfahrt, alternative Energien und Informationstechnologie lernen sie dabei in Seminaren und bei Praktika im In- und Ausland kennen. Außerdem stehen die Stärkung der Persönlichkeit und der Ausbau von Soft Skills auf dem Lehrplan. Bei Exkursionen zu Unternehmen und Schnuppertagen an Hochschulen können bereits wertvolle persönliche Kontakte geknüpft und so bereits vor dem Studium ein individuelles Netzwerk aufgebaut werden.
proTechnicale hat sich vier Leitsätze gegeben. Sie dienen als Orientierung für unsere Teilnehmerinnen und die Projektleitung.
1. Werde, die Du bist.
2. Erweitere Deine Lebensperspektive durch die Kombination von Technik und Philosophie.
3. Handle mutig und greife nach den Sternen.
4. Leiste Deinen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft.
proTechnicale bietet eine intensive Orientierung in Sachen MINT-Studium und –Beruf. Die Teilnehmerinnen erhalten die Chance, ihre technischen Interessen intensiv zu verfolgen und in Ruhe auszuprobieren. Von Anfang an wird bei proTechnicale Wert darauf gelegt, Technik und Philosophie miteinander zu verbinden. Neben fachlichem Wissen und praktischem Erleben liegt der Fokus des Programms also auch auf der Auseinandersetzung mit philosophischen Fragestellungen, dem Ausbau von Softskills und der Stärkung der eigenen Persönlichkeit – dieser Mix macht proTechnicale einzigartig.
Unser Ziel ist es, junge Frauen für MINT-Berufe zu begeistern, ihnen durch Fachwissen eine Perspektive und durch Persönlichkeitsstärkung ein Profil zu geben, damit sie selbstbewusst und bestmöglich ausgestattet ihren Beitrag in der Welt leisten können.
Die Anzahl der Teilnehmerinnen ist seit Beginn des Programms relativ konstant und hat sich auf durchschnittlich 12 bis 14 junge Frauen eingependelt. Und das obwohl es in den vergangenen Jahren zunehmend Programme gibt, die ebenfalls berufliche und Studienorientierung im MINT-Bereich anbieten. Zudem ist proTechnicale über die deutschen Landesgrenzen hinaus bekannt, so dass in der Regel in jedem Jahrgang auch Abiturientinnen aus dem Ausland teilnehmen. Von den 104 Absolventinnen aus bislang acht abgeschlossenen Jahrgängen haben gut 90 Prozent ein MINT-Studium begonnen. Viele von ihnen sind proTechnicale heute noch verbunden und repräsentieren das Orientierungsjahr auf Messen und Berufsorientierungstagen an Schulen. Zudem besteht ein deutschlandweit aufgestelltes Alumnae-Netzwerk.
Dass proTechnicale kostenpflichtig ist, erscheint manchen auf den ersten Blick abschreckend. Doch das Orientierungsprogramm steht allen Abiturientinnen mit MINT-Ambitionen offen – unabhängig vom finanziellen Hintergrund der Familie. Durch die Bereitstellung von Voll- und Teilstipendien können die Kosten für eine Teilnahme gesenkt oder sogar komplett erlassen werden.
Der frühe Kontakt zu Unternehmen, das persönliche Treffen mit Rolemodels (erfolgreichen MINT-Frauen), das Sammeln praktischer Erfahrungen im In- und Ausland und das Meistern zahlreicher Herausforderungen des anspruchsvollen Lehrplans statten unsere Teilnehmerinnen mit sehr viel positivem Gepäck für ihr weiteres Leben aus.
Die Basis der Programminhalte von proTechnicale ist klar definiert. Die drei Säulen bilden die Module Theorie-Praxis-Philosophie. Die Agenda ist sehr komplex und daher nicht ohne weiteres übertragbar. Auch wenn wir mit der Mehrzahl unserer Dozent*innen seit vielen Jahren zusammenarbeiten, gibt es in jedem Jahrgang Abweichungen im Lehrplan. Das bezieht sich meist auf den Inhalt, der an die Wünsche und Anforderungen der aktuellen Teilnehmerinnen angepasst wird. Auch der besondere Standort von proTechnicale am Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung bietet ein innovatives Netzwerk für Praktika und vielfältige Kooperationen.
ca. 160.000
Förderung: Förderung: durch die Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. Zusätzliche Förderung durch Spenden der f.u.n.k.e. Mittelstandsgruppe und weiteren engagierten Partnern im Netzwerk. Weitergehend bezahlen die proTechnicale Teilnehmerinnen individuelle Teilnahmebeiträge.
Wir haben uns das Ziel gesetzt die Welt nachhaltig zu gestalten, indem wir junge Menschen in ihrer Entwicklung zu selbstbewussten, kritisch denkenden Personen, die Verantwortung in und für die Gesellschaft tragen wollen, unterstützen. Unserem ganzheitlichen Verständnis nach, kann die oder der Einzelne als Teil der Gesellschaft unsere Welt zum Positiven verändern. Deshalb streben wir danach junge Frauen in ihrer individuellen Entwicklung zu verantwortungstragenden Mitgliedern unserer Gesellschaft zu unterstützen. Bildlich gesprochen möchten wir dafür den Samen säen und durch unsere Projekte ihr Wachstum fördern.
Menschen, die sich ihrer Fähigkeiten und Talente bewusst sind und diese in einem für sie geeigneten Umfeld einsetzen können, sind nicht nur für sich, sondern auch für andere ein Gewinn. Sie prägen ihre Umwelt nachhaltig und nehmen so Einfluss auf diese.
Beruf und Arbeit spielen hierbei eine bedeutende Rolle, denn sie können das Werkzeug für diese positive Einflussnahme sein. Wir verstehen Arbeit als integralen und entscheidenden Bestandteil des Lebens und als eine bedeutsame Möglichkeit sich selbst und gesellschaftliche Ideen zu verwirklichen. Diese Möglichkeiten möchten wir unseren Teilnehmerinnen aufzeigen und weitergeben.
Nora Gorhan, Teilnehmerin Jahrgang 2018/19
„Dieses Jahr (bei proTechnicale) hat mir gezeigt, dass ich keinen genauen Plan für meine Zukunft brauche, weil mich die Studienwahl nicht für immer an einen Beruf bindet. Über das Jahr hinweg haben wir von vielen erfolgreichen Frauen gehört, die mich überzeugt haben, dass man mit einem technischen Studiengang sehr breit aufgestellt ist und problemlos auch in anderen Teilbereichen arbeiten kann. Ich studiere ab nächstem Wintersemester Mechatronik und Informationstechnik am KIT in Karlsruhe.“
Laura Lehmann, Teilnehmerin Jahrgang 2018/19
„proTechnicale verschaffte mir einen Einblick in die verschiedensten Berufsfelder, sowie in technische und philosophische Lehrbereiche. In großer Abwechslung und Vielfalt zeigte mir das Programm Möglichkeiten, mein Leben selbst zu gestalten. Des Weiteren half es mir zur Selbstständigkeit und ließ mich wunderbare neue Menschen kennenlernen. Ich würde gerne Physik studieren. Was ich damit anfange, weiß ich noch nicht, doch nach diesem Jahr ist mir klar, dass uns die ganze Welt offen steht.“
Antonia Eckert, Teilnehmerin Jahrgang 2017/18
„Während ich vor einem Jahr noch auf die Zu- oder Absage von proTechnicale wartete, überlegte ich mir, was ich machen würde, sollte ich nicht angenommen werden. Ich hätte mich sehr wahrscheinlich für Medieninformatik oder Bauingenieurswesen in Weimar eingeschrieben. Doch jetzt, nach einem Jahr, habe ich das Bauingenieurswesen von meiner Liste gestrichen, da ich im Praktikum gemerkt habe, dass mich das Bauwesen einfach nicht genügend interessiert. Mein Ziel jetzt ist es, für den Studiengang „Mensch-Computer-Interaktion“ oder Informatik an der Uni Hamburg genommen zu werden. Parallel werde ich mich auch an der TU Dresden für Informatik und Medieninformatik bewerben. Ich bin sehr froh, dass ich mich für dieses Jahr mit proTechnicale entschieden habe, denn jetzt ist mir stärker bewusst, wie die Arbeitswelt von Ingenieuren aussieht.“