„speakING“ ist ein studienvorbereitendes Programm, welches sich ausschließlich an internationale BewerberInnen für den deutschsprachigen Masterstudiengang Produktionstechnik an der Universität Bremen richtet. Aufnahmevoraussetzung ist das Bestehen eines deutschsprachigen Eingangstests, der zweimal jährlich, jeweils knapp 2 Monate vor Semesterbeginn in Bremen absolviert werden kann. Für internationale BewerberInnen ergeben sich hieraus erfahrungsgemäß zwei Hürden, zum einen die Anreise (Kosten, Visum) zum Test, zum anderen das für das Bestehen notwendige Verständnis und die Verwendung ingenieurwissenschaftlicher Fachsprache im Deutschen. Im Rahmen des neu konzipierten Programms haben Interessenten die Möglichkeit, sich für die Dauer von maximal zwei Semestern, während der sie als Gaststudierende an der Universität Bremen immatrikuliert sind, sprachlich auf den Eingangstest vorzubereiten.
Zielgruppe: internationale Studierende mit Bachelorabschluss
Sprachliche Vorbereitung
Kernelement der Vorbereitung ist ein Tutorenprogramm, welches durch ein Team studentischer TutorInnen aus dem Fachbereich und dem Fremdsprachenzentrum (FZHB) betreut wird. Dies ermöglicht es, die unterschiedlichen Vorkenntnisse und heterogenen Lernbedürfnisse der TeilnehmerInnen optimal aufzufangen. Es werden wöchentliche Gruppentutorien angeboten, die je nach individuellem Bedarf durch Einzeltutorien ergänzt werden.
Teilnehmende, die noch nicht das für ein deutschsprachiges Studium an der Universität Bremen erforderliche Sprachniveau (C1) haben, sind verpflichtet, während des ersten Semesters der Immatrikulation ihre Deutschkenntnisse durch die Teilnahme an einem entsprechenden Intensivkurs (auf eigene Kosten) auf C1-Niveau zu bringen. Hierfür besteht eine Kooperation mit dem Goethe Institut, so dass ein ermäßigter Tarif zur Verfügung steht.
Rahmenprogramm
Begleitet wird die sprachliche Vorbereitung durch ein Rahmenprogramm, welches einerseits regelmäßige Zusammenkünfte mit Angehörigen des Fachbereichs beinhaltet, die dem Austausch von Informationen und der Klärung von Fragen dienen. Zusätzliche Orientierungsangebote wie z. B. Campus- und Stadtführungen sollen dabei behilflich sein, den Einstieg in Bremen und an der UB zu erleichtern.
Besuch von Lehrveranstaltung/ Erwerb von Credits
Während der Immatrikulation als Gaststudierende haben die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, Lehrveranstaltungen zu besuchen und in einem gewissen Rahmen CP zu erwerben, die im Masterstudium anerkannt werden können. Da der Fokus jedoch auf der Vorbereitung für den Eingangstest liegen sollte, wird diese Möglichkeit eher im zweiten Semester der Teilnahme empfohlen.
Erfolgsfaktoren:
- Erfolg ist stark von Motivation und Engagement der TeilnehmerInnen abhängig; wer das Angebot intensiv nutzt, kann sich optimal auf Eingangstest vorbereiten
- Erhebung eines Teilnahmeentgelts, um TeilnehmerInnen im Hinblick auf Verbindlichkeit zu selektieren
Risikofaktoren:
- mangelnde Verbindlichkeit der TeilnehmerInnen bei kostenfreier Teilnahme macht die Planung/ Umsetzung schwierig (mögliche Lösung: kostenpflichtiges Angebot)
- Grund für Teilnahme kann auch mit Aufenthaltsstatus verbunden sein; die Anzahl der tatsächlichen TeilnehmerInnen erst kurzfristig bekannt
- dies erschwert Planung/Einstellung der TutorInnen
Übertragbarkeit:
- Da das Programm auf die sehr spezifische Situation des Masterstudiengangs Produktionstechnik an der Universität Bremen zugeschnitten ist (Eingangstest), ist eine 1:1-Übertragbarkeit auf andere Hochschulen und Studienprogramme eher unwahrscheinlich.
- Ähnliche Konzepte können jedoch mit anderen inhaltlichen Schwerpunkten (fachliche / sprachliche / interkulturelle Vorbereitung auf Studiengang/ Studienrichtung) umgesetzt werden.
Förderung:
Phase 1: Konzeption
Personalmittel:
An der Konzeption war eine Arbeitsgruppe bestehend aus einer Mitarbeiterin des IO, zwei Mitarbeitern des FB (Studienzentrum, WiMi) und ein bis zwei Mitarbeiterinnen des Fremdsprachenzentrums sowie zeitweise zwei studentische MitarbeiterInnen beteiligt. Phasenweise waren der Internationalisierungsbeauftragte und der Studiendekan des FB involviert. Die AG hat sich alle zwei Monate über einen Zeitraum von ca. 15 Monaten getroffen. Die Koordination des Prozesses lag beim IO. Fremdsprachenzentrum, StuMis und WiMi haben gemeinsam an der Erstellung des Lehr- und Lernmaterials gearbeitet. Personalmittel wurden lediglich für den Wissenschaftlichen Mitarbeiter im Umfang von zwei Personenmonaten und die studentischen MitarbeiterInnen (ca. 500 Stunden) projektfinanziert. Alle weiteren Arbeiten erfolgten im Rahmen der Regeltätigkeiten der beteiligten MitarbeiterInnen.
Personalmittel:
Phase 2: Umsetzung
Geschätzte Kosten pro Jahr:
Personalmittel TutorInnen (abhängig von Anzahl der TeilnehmerInnen): ca. 7.000 – 11.000 € (bei 10-15 TN)
Personalmittel FB-Mitarbeiter: keine Zusatzkosten, Regeltätigkeit der MitarbeiterInnen des Studienzentrums
Sachmittel:
Phase 2: implementation
Estimated costs per year:
Material resources (learning material, PR): 1.000 €
In addition, there might be costs for other services such as intercultural trainings, excursions or organized leisure activities. A lump sum could be calculated here.
Das Programm wude ab SoSe 2017 über ein Teilnahmeentgelt von 300 € pro Semester verstetigt. Beworben wird das Programm über die Homepage der Universität (IO, Fachbereich), über Flyer (Partnerunis, Hochschulmessen) und über den DAAD.

© Matej Meza
In meinem 6. Semester bin ich mit dem Erasmus-Programm nach Deutschland gekommen. Die Erfahrungen, die ich bei Erasmus und bei einem 1-jährigen Praktikum bei Bosch und Siemens Hausgeräte (BSH) gesammelt habe, haben mich auf die Idee gebracht, dass ich meinen Master in Deutschland machen könnte. Deswegen versuchte ich in der Türkei mein Deutsch zu verbessern. In der Türkei habe ich Produktionsingeniuerwesen studiert und bin dann wieder nach Deutschland gekommen. Mit dem Vorbereitungsprogramm SpeakING an der Universität Bremen habe ich meine wissenschaftliche Sprache verbessert, den Eingangstest bestanden und für ein Masterprogramm im Fachbereich Produktionstechnik einen Zulassungsbescheid bekommen.
Samet Çünar, Türkei