Die „TUM Entdeckerinnen“-Angebote der TU München möchten Mädchen und junge Frauen frühzeitig für die MINT-Bereiche begeistern, Geschlechterrollenstereotype aufbrechen und ihnen die Möglichkeiten rund um ein MINT-Studium aufzeigen. Mit unseren Angeboten wollen wir dazu beitragen, dass Frauen in allen Belangen – vor allem im MINT-Bereich – gleiche Chancen und Möglichkeiten haben.
Die Ziele, die uns in unserer Arbeit und besonders bei den „TUM Entdeckerinnen“ leiten:
MINT-Interesse bei Mädchen und Frauen stärken durch MINT-Impulse für einzelne Interessierte bzw. für gesamte Jahrgangsstufen
Begeisterung für MINT wecken & langfristiges Interesse fördern durch spannende, forschungsnahe Experimente, die mit der Lebenswelt der Mädchen verknüpft sind
Selbstvertrauen in die eigenen technisch-naturwissenschaftlichen Fähigkeiten stärken durch Entdecken der eigenen Fähigkeiten
Vorherrschende Geschlechterrollenstereotypen auflösen, u.a. durch Begegnungen mit weiblichen Vorbildern
Uni als interessanten Ort der vielfältigen MINT-Möglichkeiten präsentieren durch hautnahes Miterleben von Hands-on Projekten
Mädchen und junge Frauen bei Beruf- & Studienwahl unterstützen durch niedrigschwellige Angebote
Foto: Heddergott/TUM
Das „TUM Entdeckerinnen“-Angebot umfasst zwei Projekte, die sich an Mädchen und junge Frauen der verschiedenen Alters- bzw. Klassenstufen ab 10 Jahren richten. Bei beiden Projekten steht das eigene Tun an ansprechenden Experimenten in kleinen, geschlechterhomogenen Gruppen im Vordergrund („forschendes Lernen“). Besonderen Wert legen wir auf eine offene und unterstützende Atmosphäre in den einzelnen Angeboten: Die Freude am Entdecken, Experimentieren und Erforschen steht klar im Vordergrund!
- Projekt „TUM Entdeckerinnen: MINT-Impulse an der Schule“
Die „MINT-Impulse an der Schule“ richten sich als mobiles Angebot an Schülerinnen der 6. und 9. Jahrgangsstufe, die bisher z.T. wenig bewusste Berührung mit MINT hatten, und möchten dieser Zielgruppe den Einstieg in die Welt der Natur- und Technikwissenschaften ermöglichen. Die Experimente werden an der Schule mit der gesamten weiblichen Jahrgangsstufe in Kleingruppen durchgeführt, um auch Mädchen, die fernab von Hochschulorten leben, den Zugang zu den MINT-Fächern zu eröffnen. Die erforderlichen Materialien werden an die Schule gebracht. Das Klassenzimmer wird so für einen Schultag zum Experimentierlabor, in dem die Schülerinnen unter Anleitung von Fachreferentinnen selbstständig experimentieren und dabei ihre eigenen Erfahrungen machen.
www.explore.tum.de/mintimpulse
Projekt „TUM Entdeckerinnen: MINT-Erlebnis an der Uni“
Im Unterschied zum mobilen Angebot „MINT-Impulse an der Schule“ finden die Kurse im Rahmen des „MINT-Erlebnis an der Uni“ an den verschiedenen Standorten der TU München statt. Die spannenden Mitmachkurse aus den unterschiedlichen MINT-Fachbereichen richten sich an junge Frauen und Mädchen (ab 10 Jahren) und werden in den bayerischen Schulferien angeboten. In zwei- bis viertägigen Hands-on Projekten haben sie die Möglichkeit, selbst zur Naturwissenschaftlerin, Forscherin oder Ingenieurin zu werden und dadurch einen lebhaften Einblick in die Wissenschaftsfelder der MINT-Fachbereiche zu bekommen. Da sich die Interessen, Fähigkeiten und Vorerfahrungen zehnjähriger Mädchen von denen junger Frauen ab 16 Jahren unterscheiden, werden die Kurse nach Altersstufen getrennt angeboten. Während die jüngeren Mädchen über spielerisches Lernen, Tüfteln und Ausprobieren ihre Freude an den MINT-Fächern entdecken und die Interessen und Fähigkeiten in diesem Bereich vertiefen können, liegt der Fokus in den Projekten, die sich an junge Frauen ab 16 Jahren richten, darauf, Forschungsprojekte hautnah zu erleben und mitzugestalten sowie einen ersten Einblick in mögliche Studienfächer zu erhalten.
www.explore.tum.de/minterlebnis
- Erfolgsfaktoren:
- Unsere Maxime: „Nicht alles für alle, sondern für Jede*n das Passende!“, d.h. die passgenaue Vermittlung zwischen Interessierten bzw. Schulen und Fakultäten bzw. Einrichtungen
- Intensive Zusammenarbeit mit den Fakultäten und Einrichtungen der TU München
- Risiken:
- Bereitschaft der Projektleiter*innen und Fachreferentinnen für freiwilliges Engagement in den beiden Angeboten
- Übertragbarkeit:
- Das Konzept der beiden „TUM-Entdeckerinnen“-Angebote ist grundsätzlich auf andere Universitäten und Hochschulen übertragbar. Bei Interesse stehen wir für einen Austausch bzgl. unseres Konzepts gerne zur Verfügung!
Förderung: Personal- und Sachmittel werden aus den Haushaltsmitteln der TU München finanziert.
- Nachhaltigkeit über die verschiedenen Altersstufen
Die TUM Entdeckerinnen-Projekte bieten Mädchen und jungen Frauen nahezu während ihrer gesamten schulischen Laufbahn – bis zur Studien- bzw. Berufswahl – eine anregende und fördernde Unterstützung, um ihre Kompetenzen in diesen Bereichen (auch außerschulisch) zu stärken und mit Erfolgserlebnissen positiv zu konnotieren. Das Angebot richtet sich bereits an Mädchen ab zehn Jahren.
- Verstetigung der Angebote
Das „TUM Entdeckerinnen“-Angebot blickt auf eine lange Tradition von Programmen zur Förderung für Mädchen und junge Frauen v.a. im MINT-Bereich an der TUM zurück. Bereits seit über 20 Jahren werden diese Programme als Baustein zur Erfüllung der Gleichstellungsstandards der TUM angeboten. Im Rahmen der „agentur Mädchen in Wissenschaft und Technik“ – ins Leben gerufen von der damaligen Frauenbeauftragten der TUM – wurde zunächst das Ferienprogramm „Mädchen machen Technik“ (seit 1998) in Kooperation mit weiteren bayerischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen etabliert. Gefolgt wurde es 2003 von „Mädchen machen Technik – Schulprojekte für Schülerinnen der 6. bis 9. Jahrgangsstufe“ und „Schülerinnen forschen – die Herbstuniversität an der TUM“ für Schülerinnen der gymnasialen Oberstufe. 2019 wurden die Angebote der „agentur Mädchen in Wissenschaft und Technik“ mit weiteren Programmen zu „ExploreTUM – Angebote zum Orientieren und Ausprobieren“ zusammengefasst. Im Rahmen einer Neuausrichtung der Projekte, die u.a. eine engere Bindung an die TUM vorsieht, wurden die Angebote grundlegend überarbeitet und neu benannt, um sie fit für die Anforderungen und Herausforderungen der nächsten Jahre zu machen.
Zwei Projektleiterinnen berichten aus ihrem Projekt „Elektrochemische Energiespeicher“:
„Sobald die Mädchen selbst aktiv werden und experimentieren, verfliegt das anfängliche Zögern und sie nehmen sich selbstbewusst der Aufgabe an und haben sichtlich Spaß, etwas ganz Neues auszuprobieren. Die spielerische Heranführung bereitet ihnen sichtlich Spaß und lässt die Neugier auf das Projekt und den dahinterstehenden Fachbereich von ganz alleine ansteigen. Und das schönste Erlebnis kommt am Ende des Tages, wenn die Mädchen ihre selbstgebauten Batterien in den Händen halten können.“
Die Stimmen einiger Teilnehmerinnen:
- „Ich habe gelernt, dass mir Technik sehr viel Spaß macht, und dass es auch was für Mädchen ist.“
- „Es war schön, dass wir viel ausprobieren konnten und uns nicht viel vorgeschrieben wurde.“
- „Ich fand das Thema „Atome“ sehr interessant. Aber auch die Obstbatterie war toll! Ich wusste nicht, wie Strom funktioniert.“
- „Die Experimente durften wir selbstständig durchführen: Laborarbeit hautnah!“