Im Zeitraum von 1 bis 2 Semestern werden bildungsausländische Studieninteressierte sprachlich, lernstrategisch sowie fachlich intensiv auf ein Bachelor-Studium an der Universität Ulm vorbereitet.
Ziel ist die Verbesserung der Studienvorbereitung von internationalen Studierenden und damit die Erhöhung des Studienerfolgs sowie die Senkung der Studienabbruchsquote. Ferner können neue Studieninteressierte angeworben und frühzeitig an den künftigen Studienort gebunden werden.

© Universität Ulm
Das Vorbereitungssemester ist ein studienvorbereiten¬des Programm von 1 bis 2 Semestern Dauer. Es richtet sich insbesondere an internationale Bewerberinnen und Bewerber mit und ohne Fluchthintergrund, die ihre Hoch¬schulzugangsberechtigung im Ausland erworben haben.
Durch eine intensive Studienberatung und Betreuung werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Studienwahl unterstützt und beim Übergang in das Fachstudium begleitet.
Das Programm bietet eine intensive sprachliche als auch lernstrategische und fachliche Vorbereitung auf ein Bachelor-Studium an der Universität Ulm. Neben (Fach-)Sprachkursen beinhaltet es ein umfangreiches Programm mit verschiedenen Kursen und Tutorien zur allgemeinen Studien- und Fachkompetenz. Zudem wird die Integration am Hochschulstandort gefördert. Zusätzlich haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die Möglichkeit erste Fachveranstaltungen zu besuchen.
Die Teilnehmendenzahl des Vorbereitungssemesters ist seit der Einführung stetig gestiegen. Durch die Absolventinnen und Absolventen des Vorbereitungssemesters konnten zusätzliche internationale Studierende in den deutschsprachigen Bachelor-Studiengängen gewonnen werden. Das Vorbereitungssemester hat zudem zu einer verbesserten Integration der internationalen Studierenden in ihr Fach und an den (Universitäts-) Standort geführt.
Erfolg- und Risikofaktoren
Als besonders nützlich erwiesen sich die Möglichkeit der Immatrikulation der Teilnehmenden und die Entwicklung einer Satzung. Die Teilnehmenden erlangten durch die Immatrikulation volle Mitgliedsrechte an der Universität Ulm und genossen darüber hinaus Vergünstigungen und Vorteile im universitären Umfeld.
Eine erfolgreiche Änderung war zudem die Ausweitung des Vorbereitungssemesters von einem auf zwei Semester. Auf diese Weise konnten auch Studierende mit einem niedrigeren Sprachniveau im Programm zugelassen werden. Sie erhielten so die Möglichkeit, mehr Fachveranstaltungen vor Beginn des Fachstudiums zu besuchen, sodass die Möglichkeit entstand den Studienstart durch bereits absolvierte Teilprüfungen entlasten zu können.
Als besonderer zusätzlicher Vorteil ist zu nennen, dass Geflüchtete in Vorbereitung auf das Studium nicht als gesonderte Gruppe behandelt werden müssen, sondern gemeinsam mit anderen internationalen Studieninteressierten lernen können.
Die Vernetzung und Zusammenarbeit verschiedener Akteure innerhalb der Universität Ulm ist für die Umsetzung des Kursprogramms sehr wichtig. Unter anderem -können durch die Verzahnung des Vorbereitungssemesters mit dem Orientierungssemester für deutsche Studierende sowie für Bildungsinländerinnen und Bildungsinländer Synergieeffekte genutzt werden.
Als schwierig hat sich erwiesen, die unterschiedlichen freiwilligen Angebote der verschiedenen Fächer mit den verpflichtenden Sprachkursen zeitlich abzustimmen.
Übertragbarkeit
Die Multiplikation des Konzepts wird in Form einer Öffnung des Vorbereitungssemesters für Studieninteressierte der Hochschulen Ulm und Neu-Ulm angestrebt. Das Kursprogramm des Vorbereitungssemesters kann entsprechend der neuen Anforderungen angepasst werden.
Das landeskundliche und sprachliche Vorbereitungssemester diente vielen Hochschulen und Universitäten in der Region und darüber hinaus als Beispiel für einzuführende Vorbereitungskurse für Geflüchtete. Das Konzept wurde meist in reduzierter Form eingeführt.
122.000 €
November 2015
Förderung:
Das Vorbereitungssemester wird als Modelprojekt im Rahmen des Programms STIBET II vom DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amts gefördert.
Zur Förderung von Geflüchteten zum Fachstudium werden zudem Mittel des DAAD-Projekts INTEGRA eingesetzt, die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert werden.
Die Studierendenvertretung der Universität Ulm unterstützt bereits seit dem Sommersemester 2016 die Sprachkurse mit Landesmitteln.
Das Vorbereitungssemester vernetzt darüber hinaus verschiedene Maßnahmen und Akteure der Universität Ulm, die Studieninteressierte bei der Studienvorbereitung begleiten.
Personalmittel: ca. 103.000 €
Sachmittel: ca. 18.700 €
Bereits seit 2015 wird an der Universität Ulm ein studienvorbereitendes Semester angeboten. Es bündelt und vernetzt Maßnahmen und Akteure, welche die Studienvorbereitung unterstützen. Das Programm erfährt an der Universität breite Unterstützung und wurde durch die Einführung einer Satzung verankert. Die Teilnehmenden des Vorbereitungssemesters erlangen durch die Möglichkeit zur Immatrikulation volle Mitgliedsrechte an der Universität Ulm.
Im Projektzeitraum von 2018 bis 2020 werden über die Weiterentwicklung der aktuellen Angebote hinaus folgende Schwerpunkte gesetzt:
1. Verbesserung der Begleitung vom Übergang in das Fachstudium,
2. Multiplikation des Konzepts an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Ulm und Neu-Ulm,
3. Verbesserung des Studienverlaufsmonitorings,
4. Gezielte Qualifizierung von Beraterinnen und Beratern an der Universität,
5. Stärkung der sozialen Integration der Absolventinnen und Absolventen im Studium,
6. Anstoß eines Austauschs über Propädeutika an Hochschulen.