Die Projektidee für WomEngineer besteht darin, Professorinnen, Wissenschaftlerinnen und Studentinnen der technischen Fächer einschließlich Alumnae und Berufspraktikerinnen miteinander zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen, Leistungen von Frauen in MINT besser sichtbar zu machen und so die Frauen in ihrer Minderheitensituation zu stärken.
Die Kontaktmöglichkeiten zu Professorinnen und Alumnae des Netzwerks stellen ein besonderes Angebot für Studentinnen während des Student Life Cycle sowie für Nachwuchswissenschaftlerinnen dar. Direkter Kontakt zu Rollen-Vorbildern auf der nächsten oder übernächsten Karrierestufe hilft, Geschlechterstereotype zu überwinden, denen Frauen im Ingenieurstudium immer noch begegnen.
Je Semester organisiert WomEngineer ein Netzwerktreffen zu einem fachlichen oder überfachlichen Thema. Die gewünschte Durchmischung der Teilnehmerinnen aller Qualifikationsstufen ist gegeben, bei wachsender Beteiligung. Die Themen kommen aus der Runde und werden häufig von Teilnehmerinnen selbst vertreten. Beispielhaft seien hier eine Veranstaltung mit vier Alumnae, die über ihren Berufseinstieg berichteten, und ein Seminar zur Verhandlungsführung für Frauen genannt.
Dazu wird Öffentlichkeitsarbeit geleistet, um weibliche Studieninteressierte aus der Region für ein MINT-Studium an der Hochschule Bochum einzunehmen und so das Potenzial an weiblichen MINT-Talenten besser auszuschöpfen. Ergänzend wurden MINT-Studentinnen zu ihrer Situation befragt. Ferner werden Studentinnen ermutigt, an Angeboten zur Karriereförderung teilzunehmen und Kostenbeteiligungen angeboten.
Die Hochschule Bochum engagiert sich bei der Gewinnung von weiblichem Ingenieurs-Nachwuchs im Rahmen von „Ziel Ingenieurin!“ und ist Partnerin der Initiative Klischeefrei zur Unterstützung der Berufs- und Studienwahl. Mit beiden arbeitet WomEngineer eng zusammen. Ebenso ist WomEngineer mit Verbänden wie Verein Deutscher Ingenieure und der Gesellschaft für Informatik vernetzt.
Weiterführende Informationen finden sich unter https://www.hochschule-bochum.de/womengineer/
Hauptziel des Projektes ist die Förderung weiblicher MINT-Talente über alle Phasen des Student Life Cycle einschließlich der Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt und der Gewinnung von Nachwuchswissenschaftlerinnen. Dies erfolgt in erster Linie durch Statusgruppen-übergreifende Vernetzung, über alle MINT-Fachbereiche, auch mit der Wirtschaft und mit bestehenden internen und externen Angeboten und Strukturen. Hierdurch wird direkter Kontakt zu Rollen-Vorbildern ermöglicht, Leistungen von Frauen in der Technik werden sichtbar gemacht und Begeisterung für MINT-Berufe und Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten aufgezeigt. Letztlich soll das Angebot auch der Steigerung der Attraktivität des Hochschulstandortes dienen.
Die Herausforderung ist die Ansprache und Gewinnung von Frauen aus allen Statusgruppen, um den direkten Kontakt mit Rollen-Vorbildern wirklich stattfinden zu lassen. Die Vernetzung aller MINT-Frauen an einer Hochschule durch regelmäßige Veranstaltungen und Vernetzung mit anderen Angeboten und Strukturen ist übertragbar auf andere Hochschulen oder geeignete Teilbereiche, je nach Größe der Hochschule.
Förderung: WomEngineer wird durch Gleichstellungsmittel und Fachbereichsmittel finanziert. Zwei Studentinnen wirken bei der Organisation mit.
Initiiert wurde „WomEngineer“ 2017 von Dorothee Feldmüller, Professorin für Wirtschaftsinformatik, in ihrer Rolle als Mitglied des zentralen Gleichstellungsteams der Hochschule. Auch in der gerade angelaufenen neuen Amtsperiode (bis Februar 2024) des Gleichstellungsteams wird das Projekt fortgeführt und weiterentwickelt.
„Es ist nicht unbekannt, dass Frauen, die einen technischen Beruf ergreifen wollen, erstmal grundsätzlich auffallen. Das WomEngineer-Netzwerk bietet mir eine tolle Möglichkeit, mich mit anderen Frauen, die den gleichen Weg gewählt haben, auszutauschen, zu vernetzen und wertvolles Wissen zu erhalten, wie man sich in einer männer-dominierenden Branche als Frau behaupten kann und was es zur Gleichstellung braucht. Die verschiedenen und wechselnden Themenschwerpunkte mit Gastvorträgen sprechen genau das an, wo es sonst noch Unsicherheiten oder Probleme bei mir gab (z.B. Gehaltsverhandlungen oder Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen in der Technik). Einen besonders tollen Eindruck konnte ich bei der Kiekert AG in Heiligenhaus gewinnen, wo ich Ingenieurinnen und Informatikerinnen am Arbeitsplatz treffen konnte und einen realistischen Einblick in ein mögliches späteres Arbeitsumfeld erhalten habe. Ich freue mich schon auf das nächste Treffen und bin schon ganz gespannt, welche Gäste diesmal dabei sein werden.“ (Sarah Lichter, Studentin)
„Als Studentin konnte ich bei meinem Vortrag auf einem Netzwerktreffen meine Erfahrungen reflektieren und wertvolle Kontakte knüpfen. Heute als Alumna schätze ich es, den Anschluss an die Hochschule zu halten, zu der ich zu einem späteren Zeitpunkt auch zurückkehren werde.“ (B. Sc. Mona Bieschke, Alumna).
„Über WomEngineer kann ich andere Wissenschaftlerinnen und deren Arbeitsgebiete kennenlernen. Wir können Erfahrungen teilen und voneinander profitieren.“ (Sarah Jasper, M. Sc., Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin)
„Die Veranstaltungen zeigen, hier findet wirklich Netzwerken statt. Die Mischung der Teilnehmerinnen überzeugt. Mich freut, dass auch Alumni dabei sind, so dass der Austausch eine besondere Glaubwürdigkeit hat. Die Themen kommen aus der Runde und werden jeweils spannend und kompetent vertreten.“ (Vizepräsidentin Diversität, Weiterbildung und Alumni-Management der Hochschule Bochum, Professorin Andrea Mohnert)