Technologischer Fortschritt wird in der Gesellschaft skeptisch betrachtet: Studie von Technikradar veröffentlicht

In der am 25.05.18 veröffentlichten repräsentativen Studie „Was die Deutschen über Technik denken“ untersucht das TechnikRadar von acatech  – die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und  die Körber-Stiftung die Einstellungen der Deutschen zu technologischen Entwicklungen.

Es geht aus der Studie hervor, dass die deutsche Gesellschaft dem sich rasant entwickelnden technologischen Fortschritt kritisch gegenüber stehen. 60,2 % der Befragten gehen davon aus, dass der technische Fortschritt negative Auswirken auf das individuelle Leben hat und Zwänge für die Einzelnen produziert. Dass dieser sich überhaupt aufhalten lasse, daran glauben nur 10% der Befragten.

Technik kein Heilsbringer

Die Deutschen sind skeptisch, ob Technik entscheidend dazu beitragen kann die globalen gesellschaftlichen Probleme zu lösen:  Nur 24,6% sind optimistisch, dass die Technik mehr Probleme löst, als sie schafft. Allerdings glauben mehr als 30%, dass Hunger, Armut und Klimawandel  mit Hilfe moderner Technologie gelöst werden können. Eine überwältigende Mehrheit der Deutschen (73,7%) möchte, dass technischer Fortschritt im Einklang mit Werten wie Umweltschutz und Gerechtigkeit im Einklang steht.

Digitalisierung 

Zwar versprechen sich die  Deutschen mehrheitlich von der Digitalisierung eine Entlastung (54%), doch hat eine größere Prozentzahl (60,6%) Bedenken, dass sie ihre persönlichen Daten verlieren. Skeptisch sind die Deutschen vor allem beim Einsatz von  Pflegerobotern und befürchten, dass es den Patienten dadurch  an menschliche Zuwendung fehlen wird (80,8%) und diese sich ohnehin nur wohlhabendere Leute leisten werden können.
Smart-Home-Technologien betrachten die Mehrheit der Deutschen (67,9%) als unsicher. Sie befürchten illegale Zugriffe auf ihr Heim. Nutzen tun diese Technologien nur 8,1% der Deutschen.

Debatte über Technologie und Anwendung nötig

„Nicht Technik an sich steht für die Deutschen im Mittelpunkt des Interesses, sondern ihre soziale Einbettung – die Ziele, die mit ihr angestrebt werden ebenso wie die Folgen ihres Einsatzes. Zu dieser dringend notwendigen Debatte um den Stellenwert, die Gestaltung und die Regulierung technischer Innovationen will das TechnikRadar zukünftig beitragen“ resümiert Lothar Dittmer, Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung, die Ergebnisse der Studie.

„Die repräsentative Studie […], soll von nun an regelmäßig durchgeführt werden und mögliche Fehlentwicklungen des technologischen Wandels sichtbar machen.“

 

Mehr Infos: https://idw-online.de/de/news696284

Projektseite TechnikRadar:  http://www.acatech.de/de/projekte/projekte/technikradar.html

Download der Publikation: http://www.acatech.de/de/publikationen/position/kooperationspublikationen/detail…