Die 4. MINTchallenge hat sich auf Durchstarten statt Abbrechen – Das MINT Studium erfolgreich meistern fokussiert und nach erfolgreichen und inspirierenden Projekten gesucht, die Studierende dabei helfen ihr MINT-Studium abzuschließen.

Zu Studienbeginn ist die Motivation und die Begeisterung für die eigene Studienfachwahl groß. Das Interesse an den Inhalten steht meistens im Mittelpunkt der Studiengangswahl, mit dem Ziel einen Hochschulabschluss zu erhalten und sich damit für bestimmte Berufe zu qualifizieren. Jedoch bricht rund ein Drittel aller Bachelorstudierenden an deutschen Hochschulen ihr Studium vorzeitig ab. Bei einem genaueren Blick auf die Fächerverteilung wird deutlich, dass vor allem MINT-Studierende überdurchschnittlich häufig ihr Studium abbrechen: 43 % der Studierenden im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften und 35% in den Ingenieurswissenschaften. Die Gründe für den Studienabbruch sind vielfältig – zu hohe Leistungsanforderungen, enttäuschte Erwartungen, fehlender Praxisbezug, aber auch persönliche Gründe. Hinzu kommt in der Corona-Pandemie die Umstellung auf digitale Semester, in denen die Lehre nur auf Distanz stattfindet. Dies erschwert vor allem Studienanfängerinnen und -anfängern sich mit Kommilitoninnen und Kommilitonen auszutauschen, Lerngruppen zu bilden und sich gegenseitig für das Studium zu motivieren.

Bewerben konnten sich bestehende Formate von Hochschulangehörigen, die MINT-Studierende dabei unterstützen ihr Studium erfolgreich abzuschließen.

Mehr als 45 Projekte haben sich der Challenge gestellt, aus denen die Jury drei Gewinnerprojekte identifiziert und sieben weitere als Best Practice ausgezeichnet hat.

1.Platz

SSE-Studienseminar – (SSE)², ein Projekt der  Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Das „SSE-Studienseminar” adressiert die Abbruchquoten in technischen Studiengängen und integriert hierzu curriculare sowie didaktisch-methodische Aspekte. Aus der Forschung ist bekannt, dass gerade das 1. Studienjahr entscheidend ist. Umso wichtiger sind die frühe Begleitung der Studierenden und der Dialog zu persönlichen Erwartungen im Studium. „SSE” steht sowohl für den Inhalt (Sustainable Systems Engineering) als auch für die Intention (Studienziele selbstreflektiert erreichen). Das SSE-Studienseminar als Anker im 1. Studienjahr gibt Studierenden die Möglichkeit, sich kontinuierlich, kreativ mit Studienzielen reflexiv auseinanderzusetzen.

2. Platz

Surviving Math – Mathematik im Orientierungsstudium, ein Projekt der Technischen Universität Hamburg

Auf der Grundlage eines Einstufungstests belegen die Studierenden des Orientierungsstudiums das reguläre Modul „Mathematik I“ oder das Modul „Grundlagen Mathematik“. Das Modul „Grundlagen Mathematik“ ist ein Unterstützungsangebot nur für Orientierungsstudierende. Dort wird der Abiturstoff aufgefrischt und die Studierenden in einem angemessenen Tempo in die Hochschulmathematik eingeführt.

In Zusammenarbeit mit dem Modul „Studienorientierung und -reflexion“ werden die Studierenden dabei unterstützt, geeignete Lerntechniken für Mathematik zu entwickeln.

Zu den Unterstützungsangeboten gehören

  • Probe-Lerngruppen
  • Probeklausur mit anschließender Besprechung, Fehlersuche und Peer Assessment
  • Online-Spiel „Surviving Math“: Methodische Herangehensweise an mathematische Probleme zum tiefergehenden Verständnis und selbständigen Lösen

3. Platz

STARTplusintensiv, ein Projekt der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg

Das Studieneinstiegsmodell „STARTplus intensiv“ verschränkt und optimiert erstmalig bestehende Angebote der Studieneingangsphase im Department Fahrzeugtechnik & Flugzeugbau. Zusätzlich streckt es die Zeit des Studieneinstiegs und reichert diesen an, um Studierenden eine bessere Anschlussfähigkeit zu ermöglichen. In diesem alternativen Studienplan besteht das Plus der gewonnenen Zeit im Nachholen/Auffrischen von mathematischen Inhalten aus der Schuloberstufe sowie in der Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeitsbildung als eigenverantwortlich Lernende im Übergang in die Hochschule. Ein engagiertes Team aus Pädagog*innen, Lehrenden und Tutor*innen schafft einen Resonanzraum, indem die Studierenden intrinsisch motiviert lernen und sich einbringen können. Seit 2020 wird das Modell unter dem Projekttitel „durchSTARTen“ aus Mitteln der Freien und Hansestadt Hamburg gefördert. Ziel ist eine curriculare Verstetigung in den Studiengängen Fahrzeugtechnik und Flugzeugbau, sowie die Förderung des Transfers auf andere Studiengänge.

Darüber hinaus werden sieben weitere Projekte als Best Practices für die Unterstützung von MINT-Studierenden, ihr Studium erfolgreich abzuschließen, hervorgehoben:

  • ChemCoach (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
  • Projekthaus Zukunft MINT (Hochschule Hannover)
  • STEP (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
  • Widerstände überwinden (Ruhr-Universität Bochum)
  • MINToringSi (Universität Siegen)
  • MINT-Orientierungssemester (Universität Stuttgart)
  • Hessen-Technikum (Verbundprojekt an der Hochschule Darmstadt, Frankfurt University of Applied Sciences, Hochschule Fulda, Hochschule RheinMain und Technischen Hochschule Mittelhessen)

Weitere Informationen zu den drei Erstplatzierten sowie den 7 Best Practices finden Sie im MINTkompass unter der Kategorie „Studienerfolg“

Von clumin45

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