Kernidee: Frauen sind in MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) immer noch sehr stark unterrepräsentiert, was unter anderem auf das Fehlen von weiblichen Rollenmodellen zurückzuführen ist. Anliegen von CyberMentor ist es, das Interesse von Mädchen für den MINT-Bereich zu wecken und ihnen durch Mentoring und erfolgreiche Rollenmodelle Möglichkeiten aufzuzeigen, eine entsprechende Berufslaufbahn einzuschlagen. Seit 2005 wurden über 6500 Schülerinnen von einer persönlichen Mentorin begleitet. CyberMentor fördert und stärkt die MINT-Orientierung der Mädchen durch:
- 1:1-Mentoring mit einer Akademikerin aus dem MINT-Bereich,
- Austausch mit bis zu 1600 MINT-interessierten Mädchen und Frauen,
- spannende MINT-Projekte, die gemeinsam online und zuhause bearbeitet werden,
- Vernetzung mit anderen MINT-Angeboten, auch außerhalb der Online-Plattform.
Zielsetzung von CyberMentor:
- Mädchen dauerhaft für MINT zu begeistern durch geeignete Rollenmodelle, ein umfassendes Netzwerk an MINT-interessierten Mädchen und Frauen, anregende MINT-Diskussionen und interessante MINT-Projekte: In vier Phasen wird der MINT-Austausch zwischen Mentee und Mentorin durch ein Angebot spannender MINT-Projekte unterstützt. Vierteljährlich beginnen neue MINT-Phasen, in denen didaktisch aufbereitete Projektideen unterschiedlicher Niveaus gemeinsam mit der Mentorin oder in kleinen Gruppen bearbeitet werden. Auf diese Weise werden die MINT-Kompetenzen der Schülerinnen bei CyberMentor gezielt gefördert.
- Studien- und Berufsorientierung: Mentorinnen agieren als positive Rollenmodelle, geben umfassende Einblicke in den MINT-Arbeits- bzw. Studienalltag und stehen für Fragen zur Verfügung.
CyberMentor ist Deutschlands größtes wissenschaftlich begleitetes Online-Mentoring-Programm für Mädchen in MINT. Bis zu 800 Schülerinnen der Klassen 5 bis 13 werden jährlich für mindestens ein Jahr von einer persönlichen Mentorin begleitet, die als Rollenvorbild zu MINT-Aktivitäten anregt und Hinweise zur Studien- und Berufswahl gibt.
Mentorin und Mentee tauschen sich wöchentlich auf einer geschützten Plattform über MINT-Themen sowie über Schule, Studium und Beruf im MINT-Kontext aus. Zusätzlich können sich die bis zu 1600 Teilnehmerinnen auf der geschützten Plattform vernetzen und gemeinsam via Foren, Chat und Mail über MINT-Themen diskutieren und gemeinsam an MINT-Projekten arbeiten. Auch stehen umfangreiche MINT-Materialien auf der Plattform zur Verfügung. Beispielsweise erscheint monatlich das Online-Magazin CyberNews, in dem interessante Artikel, Buchtipps und Rätsel zum MINT-Bereich veröffentlicht werden, zum Teil von den Teilnehmerinnen selbst verfasst.
Die systematische Begleitforschung von CyberMentor liefert Erkenntnisse über erfolgreiche Mentoring-Prozesse und fließt in die kontinuierliche Verbesserung des Programms ein. Im Rahmen des Projekts werden drei Gruppen von Schülerinnen längsschnittlich untersucht:
(1) Schülerinnen, die an dem einjährigen Programm teilnehmen, (2) Schülerinnen, dich sich angemeldet haben, jedoch erst nach einem Jahr am Programm teilnehmen können (Wartekontrollgruppe mit vergleichbarem Interesse für MINT) und (3) deutschlandweit zufällig ausgewählte Schülerinnen und Schüler, die sich nicht für das Programm angemeldet haben (Kontrollgruppe durchschnittlich interessierter Schülerinnen und Schüler). Neben der Entwicklung der drei Untersuchungsgruppen werden verschiedene Aspekte untersucht, die den Mentoring-Erfolg beeinflussen (z.B. Kommunikation über MINT-Inhalte, Netzwerkverhalten, Beziehungsqualität, Merkmale erfolgreicher Mentees und Mentorinnen).
Nach mehreren Jahren erfolgt eine Befragung ehemaliger Teilnehmerinnen, um herauszufinden, ob sie sich tatsächlich für einen MINT-Studiengang oder -beruf entschieden haben. Zusätzlich werden in Interviews Mentorinnen befragt, die selbst mehrere Jahre als Mentee am Programm teilgenommen haben und nun selbst Mentorin bei CyberMentor sind.
Für weitere Informationen siehe: www.cybermentor.de
- 71% der befragten Mentees entscheiden sich nach ihrer Teilnahme an CyberMentor für den MINT-Bereich.
- Positive Entwicklung der Teilnehmerinnen im Vergleich zu einer Wartekontrollgruppe (Mädchen, die sich ebenfalls für das Programm angemeldet haben, jedoch erst ein Jahr später teilnehmen können): beispielsweise entwickeln CyberMentor-Teilnehmerinnen umfangreichere MINT-Kompetenzen, haben mehr Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten in MINT und berichten von mehr MINT-Aktivitäten.
- Nachhaltigkeit des Programms: Viele der ehemaligen Mentees engagieren sich mittlerweile selbst als Mentorinnen.
- CyberMentor wurde in den vergangenen Jahren für seine Erfolge in der MINT-Mädchenförderung mehrfach ausgezeichnet: Bei den Ada Awards 2016 wurde CyberMentor in Brüssel zur „Digital Impact Organization of the Year“ ernannt. Die Begleitforschung des Programms wurde 2017 von der Harvard Kennedy School ausgezeichnet sowie in das „Gender Action Portal“ aufgenommen, das nach strengen wissenschaftlichen Kriterien optimale Interventionen zur Steigerung des Frauenanteils in MINT auswählt. 2019 erhielt CyberMentor den Schwarzkopf Million Chances Award in der Kategorie „Move up“ für die Unterstützung von MINT-interessierten Mädchen und jungen Frauen bei ihrer Studien- und Berufswahl. Zudem zeichnete der Stifterverband das Online-Mentoring-Programm CyberMentor mit dem 2. Platz der MINTchallenge empowerMINT – Talent kennt kein Geschlecht
Förderung: Die Finanzierung von CyberMentor erfolgte zunächst durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Europäischen Sozialfonds, derzeit finanzieren verschiedene Unternehmen (u.a. Daimler AG, SAP SE), Stiftungen (Deutsche Telekom Stiftung, Vector Stiftung) und Ministerien (Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg). Geleitet wird das CyberMentor-Programm von Prof. Dr. Heidrun Stöger, Lehrstuhl für Pädagogik (Schulpädagogik) an der Universität Regensburg, und Prof. Dr. Dr. Albert Ziegler, Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie und Exzellenzforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg.
Für eine nachhaltige MINT-Mädchenförderung ist sowohl der Austausch mit statushöheren Rollenmodellen (Mentorinnen) als auch mit statusgleichen Rollenmodellen (Mentees) wichtig. Deshalb wird bei CyberMentor jedes Mentoring-Paar in einer CyberMINT-Community mit einem zweiten Mentoring-Paar mit ähnlichen MINT-Interessen vernetzt. Zudem ist eine Vernetzung mit bis zu 1600 Teilnehmerinnen auf der CyberMentor-Plattform möglich. Dies ermöglicht es den Schülerinnen, passende Ansprechpartnerinnen für MINT-Fragen, Projekte oder Praktika zu finden.
Außerdem ist es für eine nachhaltige MINT-Förderung wichtig, möglichst viele Umweltbereiche der Schülerinnen einzubeziehen. Um Synergien MINT-freundlicher Umwelten zu nutzen, bietet CyberMentor den teilnehmenden Schülerinnen im Rahmen verschiedener Kooperationsprojekte zusätzliche Angebote:
- CyberMentor Plus: An LemaS-Schulen besuchen Mentees ergänzend zum Mentoring MINT-AGs, die sich an den CyberMentor-Phasen orientieren. Die AG-Lehrkräfte tauschen sich zudem regelmäßig mit den Mentorinnen aus.
- Kooperation mit der Junior-Ingenieur-Akademie: Schülerinnen, die im Rahmen der Junior-Ingenieur-Akademie der Deutschen Telekom Stiftung im schulischen Kontext praxisnah an ingenieurwissenschaftlichen und technischen Themen arbeiten, haben die Möglichkeit bei CyberMentor eine persönliche Mentorin zu erhalten und an Offline-Treffen teilzunehmen. Dort können sie andere Mentees und Mentorinnen von CyberMentor auch persönlich kennenlernen.
Eindrücke von unseren Förderern und Partnern:
Eindrücke von Mentees und Mentorinnen: